13.0014 - Grazer Krauthäuptl
Ein ausgesprochener Krachsalat. In Deutschland wenig bekannt, dagegen in Oesterreich und namentlich in Nordamerika sehr geschätzt. Grosse, feste Köpfe, die in der Grösse oft an Kraut heranreichen. Blattrand meist gezahnt. Die starken Blattrippen sind glasig und spröde. Haltbarkeit in der Hitze und auf dem Transport sehr gut. Diese Sorte ist für den Haus- und Gutsgarten sehr zu empfehlen. Sie enttäuscht trotz ihrer Grösse und Ausgiebigkeit keineswegs in Güte und Geschmack, sie liefert mehr Herz als irgendeine andere Sorte. Samen weiss. (BECKER-DILLINGEN, J. (1929): Handbuch des gesamten Gemüsebaues (2. Auflage).)
Geschichte:
Als Ursprungspflanze des Gartensalates wird der wilde Lattich (Lactuca serriola) vermutet, eine Steppenpflanze, die in weiten Teilen Südeuropas und Vorderasiens vorkommt.
Bereits im Altertum war der Gartensalat (Lactuca sativa L.) ein hochgeschätztes Gemüse in Ägypten, Griechenland, später auch im Römischen Reich.
In Mitteleuropa fand der Salat ab dem 8. Jahrhundert unter Karl dem Großen Verbreitung. Im 17. Jahrhundert fand in Frankreich, unter Ludwig XIV. (1638 bis 1715) auf Grund der großen Nachfrage am königlichen Hofe, neben dem Freilandanbau bereits erste geschützte Anbauverfahren Verbreitung.
Zum ersten Mal ist ein Vorläufer des Grazer Krauthäuptels um die Jahrhundertwende des 19./20. Jahrhunderts in der damaligen Untersteiermark (heute Slowenien) als „Laibacher Eissalat“ wegen seines großen, festen Kopfes, seiner krausen Blätter und seines bitterfreien Geschmacks aufgefallen.
Bereits vor dem ersten Weltkrieg wurden durch das Gärtnern oder durch Samenaustausch Ableger des „Laibacher Eissalates“ nach Graz gebracht. Dort züchtete man daraus den zart-knackigen, leicht süßlichen Grazer Krauthäuptel. 1913 war erstmals vom „Echten Grazer verbesserten Krauthäuptel“ im Samenkatalog von Köllers Samenhandlung in Graz die Rede.
In den Jahren 1939 und 1940 wurde unter 68 Gemüsesorten auch der Grazer Krauthäuptel für die “Reichsortenliste“ des Reichstandes vorgeschlagen.
Ab den 1950er Jahren wurde der Grazer Krauthäuptel vermehrt angebaut und im österreichischen Zuchtbuch eingetragen. Die Sorte „Grazer Krauthäuptel 2“ wird in der österreichischen Sortenliste geführt. Synonyme Sortennamen sind Blonde à bord rouge 2, Iceberg 2, Batavia rubia de borde rojo 2 und Laibacher Eis 2. Sortenantragsteller ist die Firma Austrosaat. In der Versuchsstation für Spezialkulturen Wies erfolgt eine Erhaltungszüchtung. (Bundesministerium Land- und Forstwirtschaft Oesterreich, 2025)
Accession








Origine et provenance


